Das Konzept des Gesamtkunstwerkes war während der gesamten Existenz der Wiener Werkstätte das vorherrschende Credo für die Entwerfer und Handwerker der berühmten Kunstgewerbemanufaktur in Wien. Das Harmonische Interieur, in dem alles wie aus einer Hand geschaffen war, war ein Anliegen der Jugendstil Designer und so schufen die Mitarbeiter der Wiener Werkstätte unterschiedliche Gegenstände für das alltägliche Leben, die wahre Kunstwerke waren.
Eduard Josef Wimmer-Wisgrill war einer dieser Mitarbeiter des Wiener Traditionsunternehmens, die mit ihrem Einfallsreichtum eine Reihe von grundunterschiedlichen Gegenständen schufen, die durch die Qualität ihres erstklassigen Designs vereint wurden. Als Schüler von Josef Hoffmann war er mit seinem Stil vertraut und schöpfte oft Inspiration von den Entwürfen des Meisters. Dieses Kinderbesteck zeigt jedoch, dass dies ein wechselseitiger Prozess war. Im Jahr 1912 entwarf es Wimmer-Wisgrill als Einzelstück für „Fräulein Hedwig Marx“, wie die Originalskizze verrät. Das gelungene Design dürfte Josef Hoffmann sehr angetan haben, da der Meister es in Produktion gab und, als höchste künstlerische Anerkennung, es mit seinem Signet versehen ließ. Das Besteck wurde über 15 Jahre später in den Verkaufskatalog der Wiener Werkstätte aus dem Jahr 1928 aufgenommen.
Lit: Wiener Werkstätte Katalog, 1928, S. 48, Modell Nrn. S be 8/1, S be 8/2, S be 8/3
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Breite | 4,5 cm |
Höhe | 16 cm |